Die kleine Ausstellung im Café Stäbler in Wilhelmsdorf zeigt aktuell: Werner Schmutz
Starke Bewegungen hinterlassen ihre Spuren
Alles hat seine Ordnung. Das Malen beginnt für Werner Schmutz längst vor dem ersten Pinselstrich und endet, wenn die Farben im Koffer ruhend verschlossen sind und die Ateliertür klackt. Die Bilder, die entstehen, sind Teil des Ganzen, einer Minute, einer Stunde, eines Tages, welche ähnlich wiederholt werden. Sie sind ein Ausschnitt einer rasanten möglichst geräuschvollen Bewegung, die ihrem eigenen Rhythmus folgt und etwas von der Befindlichkeit und Emotion im Augenblick erzählt, gestische Malerei. Es ist ein wiederkehrendes motorisches Gleiten über die Fläche, ein hin und her, auf und ab, ein Trippeln und Durchmarschieren mit stets rein aus der Tube kommenden Farben. Mischungen entstehen erst auf dem Untergrund und Richtungen entwachsen durch die eiligen Pinselstriche von selbst. Mal wirken die Bilder wie Bogenausschnitte einer Umlaufbahn und mal wie die Rinde eines alten Baumes, der in den Himmel wächst. Seine Bilder bestehen meist aus vielen Schichtungen, die am Ende reliefartig um eine neue Dimension reicher sind, der Tiefe. Werner Schmutz Bilder zeugen von starken Gefühlen, Ordnungen und großen Kräften, die durch das Malen ins Fließen geraten und sichtbar werden. Es ist eine reduzierte Bildsprache, die der Farbe Raum gibt.
Werner Schmutz ist 1959 in Baienfurt geboren und wohnt seit vielen Jahren in den Zieglerschen in Wilhelmsdorf. Er kommt seit 1995 in der Malwerkstatt. Seine Werke hängen an verschiedensten regionalen Orten.
Ausstellungsort: Café Stäbler, Saalplatz 11/1, 88271 Wilhelmsdorf, Tel.: 07503 1651