Wie wird man was?
Wenn ich als kleines Mädchen selbstzufrieden einen vertrockneten Grashüpfer abzeichnete und auf Samtstoffreste in eine Schachtel bettete und anschließend alles feierlich mit abgemalten Buchstaben betitelte, ging es mir gut. Fragte man mich dann in diesen Kindertagen, was ich einmal werden wollte. So griff ich wörtlich nach dem, was mir in der Phantasie nahe oder irgendwo begegnet und hängen geblieben war.
Forscherin! Forscherin mit vielleicht Denkerin … oder was mit Malen, Bauen - Künstlerin, Gestalterin. Dies waren riesige Begriffswiesen, deren Inhalt ich weder richtig verstand noch beschreiben konnte. Die Vorstellung an sie erfüllte mich allerdings mit einem breiten Lächeln im Herzen. Nach all den Jahren muss ich sagen, ich bin weder in der Forschung tätig, noch bin ich alleinig Künstlerin. Ich bin irgendwie ... geworden. Meine berufliche Verortung ist eine wundersame Verknüpfung dieser spaßig benannten Kindheitsphantasien. Eine Verbindung vom freien Geist der Kunst, einem Hauch und Drang, die Dinge im Inneren verstehen zu lernen und daraus Lebens-, Handlungsstrategien, Lösungen zu entwickeln, die im Inneren des Menschen Frieden stiften. Der Kern unseres menschlichen Wesens ist eben nicht unterschiedlich, auch wenn wir äußerlich ungleich und manchmal im Handeln oder Verhalten unbegreifbar scheinen. Wir bestehen aus gleichen Baustoffen und eben einer Menge Wasser.
Vielleicht deshalb die Kunst. Sie ist eine große Landschaft, in der man eine grenzenlose Heimat finden kann. Für mich eben in Wort, Bild und Phantasie.
Mein Werdegang verlief um Ecken und ging über Brücken, berührte manch fremde Erfahrungsfelder.
Gekürzt erinnert Folgendes:
1985 Abitur, einjährig Studium Physik, Astronomie
1986 - 1992 Fayencemalerei, Weberei, Zeichnung
1992 – 1994 Ausbildung Heilerziehungspflegerin
1992 - 2009 tätig im Sozialbereich
seit 1995 Leiterin der Malwerkstatt der Zieglerschen, Wilhelmsdorf
seit 2002 Kunstpädagogische Arbeit in Kleingruppen, Schulen und bei anderen Trägern und Stiftungen, Teamcoaching, Weiterbildungen bei sozialen und wirtschaftlichen Trägern
seit 1995 Organisation von Ausstellungen und Veröffentlichungen
1998 – 2005 Studium an der Internationalen Hochschule für Künstlerische Therapien und Kreativpädagogik (damals Calw) mit Abschluss Magistra Artium
2001 Kunsttherapeutische Arbeit in psychotherapeutischen, psychiatrischen Kliniken
2003 – 2005 The Magic Book®, Creativity Training Program, Sandra Shuman, Ph. D.
2004 Gründung und seither freiberufliche Tätigkeit im Atelier 33 in Wilhelmsdorf
seit 2004 Malertreff: Kurse in Gruppen und Einzelbegleitung, ein Leben zwischen Kunst und allzu menschlichen Anliegen
2019 Atelier 33 wird 15 Jahre
2021 Das Atelier wurde renoviert (die Wände können wieder atmen, der Boden liegt tragend und die neuen Heizkörper schenken dem Raum die nötige Wärme) ... warten wir ab, was kommt
... Mutter von 3 wunderbaren erwachsenen Söhnen und Großmutter