Kunsttherapie

Menschen aller Zeiten brachten innere Bilder über Material in eine sichtbare Welt. Wir träumen in Bildern, agieren und entspannen, meditieren in phantasievollen Vorstellungsbildern. Gedächtnisleistungen lassen sich steigern durch die Verknüpfung mit emotional assoziierten Bildern.

Das wachsende und später losgelöste entstehende Werk als gestalteter Ausdruck hat etwas geheimnisvoll verbindendes Lebenserhaltendes dieser Welten. Ob Zeichnungen, Malereien, Skulpturen, Wandbilder oder rituelle Sandbilder, die seelischen Kräfte bahnen sich Wege zum Ausleben, zur Abbildung, Sichtung, Provokation, Mitteilung, Reinigung, zur inneren Ordnung, als Selbstausdruck, der auch zukunftsorientiert bereits vollzogene Lösungen in der ästhetischen Auseinandersetzung formuliert enthalten kann ...

Jeder Mensch lebt auch in ganz persönlichen Bildern, hat Vorstellungen und Visionen, seine eigene Realitäten. Jeder hat dabei technische, methodische Vorlieben, Gewohnheiten und auch Grenzen. Zuweilen entäußern sie sich durch die gestische Aneinanderreihung von Strichen, bei einem anderen durch gefügte collagierte Motive oder durch das Zusammenfügen von berührten Dingen. Entleert, gemischt, klar, lasiert, gespachtelt und über allem reichlich Farbe. Dann beginnt das Werk für sich zu stehen, entrückt und doch nahe.

zweirot

Foto: Karin Volz

Schöpferische Kräfte zeigen uns Wege, die wir in kompositorischer Gestaltung aneinander fügend erleben. Die dabei in der kunsttherapeutischen Intervention erlernten Arbeits- und Sichtweisen können im ästhetischen Prozess heilsam und lebensbereichernd wirken.

Der achtsame Prozess und der bedacht aufbauende Umgang mit den entstandenen Bildern in der Reflexion sind grundlegende Quellen, um Stabilität und in Folge Akzeptanz zu ermöglichen. Vorhandene, häufig ungenutzte Potentiale werden spielerisch angeregt. Ein Lernprozess, um Vertrauen in sich und sein Agieren zu gewinnen.

In der bildnerischen Auseinandersetzung wirkt der aktive Prozess, in dem mit jedem Schritt auch die Metaebene zum Kunstwerk eingenommen wird, die den nächsten Handlungsschritt im Bild veranlasst. Dies ist ein natürlicher Prozess im Kunstschaffen.

Auf Wunsch kann nach Abschluss das entstandene Bild, Werk als eigenständiges Objekt betrachtet reflektiert werden. Ersichtliche, bildnerische Wesensarten werden so als individuelle Eigenart (Archetypus) wahrgenommen, z. B. dies wiederholt sich und dies hat sich verändert. Darüber hinaus wird Potenzial zur Entwicklung sichtbar und kann nach den vereinbarten Stundeneinheiten auch als Gesamtprozess betrachtet werden.

Perlenpflueckerin, 2019

Angehangen:

Im Besonderen biete ich für Menschen mit Wahrnehmungsbeeinträchtigungen, Autismus-Spektrum-Störungen und sinnlichen Einschränkungen einen künstlerischen Ort und eine Plattform. Die therapeutischen Hilfen beziehen sich vor allem auf die Unterstützung und Vermittlung von schöpferischen Ausdrucksmöglichkeiten.

Auf Anfrage kann das Angebot durch eine Beratung oder ein Training zum Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen mit Detlef Leopold ergänzt werden. Erreichbarkeit siehe unter Kontakt.