Von der Kunst im Bilde zu sein

SILKE LEOPOLD

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Gebärden der unterstützten Kommunikation: KUNST

Das Plakat zeigt von den Künstlerinnen und Künstlern der Malwerkstatt selbst aufgenommene Gebärden der unterstützten Kommunikation.

 

Das kleine Gebärdenheft (15 x 15) zeigt erweitert Gebärden der unterstützten Kommunikation.

Was beides, Heft und Plakat vereint, durch die berührenden Fotoaufnahmen und die engagierten Grafikerinnen sind sie an sich zu kleinen Kunstwerken geworden. Viel Freude damit!

Ansichten, Bestellungen oder der Kauf sind über die Malwerkstatt oder Silke Leopold direkt möglich.


 

Gebärde KUNST, Franziska Fiedeler

JEDE REISE BEGINNT MIT EINEM TRAUM, so lautet der Titel des durch Aktion Mensch unterstützten Kunstprojektes 2021 – 2023. Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Begabungen und Wünschen begegneten sich. Kunstaktionen, Workshops, Bilddialoge entstehen. Man kennt sich nicht, bleibt neugierig und lernt sich im phantasiereichen Raum der Kunst kennen. Mal erfolgt das Mitteilen durch Bilder, Fotos, mal durch Gebärden und mal durch Worte. Um den teilnehmenden Menschen dieser Aktionen ein mögliches Arbeitsmaterial in die Hand zu geben, wurde dieses kleine Gebärdenheft der unterstützten Kommunikation zum Thema Kunst, dazu ein Gebärdenplakat entwickelt.  Die Gebärdenfotos sind von den Kunstschaffenden der Malwerkstatt aufgenommen worden. Wenn es die Gebärden noch nicht gab, so wurden sie erfunden.

Das inklusive Kunstprojekt wurde von Beschäftigten und Mitarbeitenden der NEULAND-Werkstatt der Zieglerschen in Wilhelmsdorf initiiert und organisiert.

Wünschen Sie mehr Informationen oder möchten sie ein Gebärdenheft, Gebärdenplakat Kunst bestellen, hier unsere Kontaktadresse: Die Zieglerschen | GB Behindertenhilfe | Neuland-Werkstätten | Malwerkstatt
Hoffmannstraße 19, 88271 Wilhelmsdorf | www.zieglersche.de, Malwerkstatt-Behindertenhilfe@zieglersche.de, 0049 7503 929 500

Kleine Ausstellung in der Bäckerei am Saalplatz in Wilhelmsdorf

Efklia Grigoriadou 2020 Engel

Kleine Ausstellung
Von Menschen, Orten und Engeln

Efklia Grigoriadou und Karl Gindele, Kunstschaffende der Malwerkstatt der Zieglerschen stellen ihre Werke der Art Brut aus. Sie zeigen ihre künstlerischen Sichtweisen rund um ihre Erlebniswelten. Beide leben seit vielen Jahren in Wilhelmsdorf und stellten bundesweit ihre Bilder aus. Sie erhielten bereits Kunstpreise. 

Efklia Grigoriadou gestaltet malerisch in ihren Werken Farbflächen in Richtungen, übermalt wieder und wieder in sanftem gleichbleibendem Rhythmus. Gelangt sie an die Oberfläche zeichnet sie Körper in die Stille der farbigen Spuren. Menschen, Engel, Vögel in Schachteln, objekthafte Formen. Es sind strahlende Setzungen vor losem Hintergrund, archaisch wirkende Zeichen, die in Beziehung zueinander gesetzt werden. Persönlich heilige Orte, sie nennt sie häufig: Familie.

Karl Gindele beschäftigt sich in seinem künstlerischen Schaffen seit Beginn des Ateliers (1985) mit dem Miteinander von Menschen, ihren Gesten und ihren Orten. Mal ein Bauplatz, da eine Straße und dort ein Paar. „Mensch ein Mensch“ und manchmal ist einer unerschütterlich auf dem Weg in Eile und der andere schaut ihm groß hinterher.

Ausstellung ab 26.11. 2021 und bis ins neue Jahr zu den üblichen Öffnungszeiten des Cafés

Schauen Sie vorbei, wir freuen uns.


Die Malereien entstanden in der Malwerkstatt der Zieglerschen in Wilhelmsdorf (D). Das Atelier gibt es bereits seit 35 Jahren, gerne können Sie die Künstlerinnen und Künstler dort besuchen und auch Werke erwerben.

Weiteres aus der Malwerkstatt:
Bildparkplätze als Leihgaben, Kunstpostkarten als kleiner Bildergruß, Button von Kunstwerken

Nähere Informationen unter: www.zieglersche.de oder www.Lekunst.de,  07503 929 500, Malwerkstatt der Neuland-Werkstätten der Zieglerschen, Wilhelmsdorf

Workshop Angebote mit Sandra Shuman

Sandra Shuman

Workshop mit Sandra Shuman, Ph D, aus Boston/Somerville, Massachusetts im Atelier 33

Neuer Versuch und warum nicht. Es hat gedauert und ist auch noch nicht vorbei, dennoch werfen wir ein kleines Samenkörnchen in den Wind. Möge es den rechten Ort finden und nährend in die Tage wachsen.

Vorerst sind die Inhalte noch in Arbeit, aber die Daten kann ich schon benennen, damit die Teilnehmer*innen und diesmal mit Vorrang die Trainerinnen in Ausbildung kalendarisch planen können, denn es geht auch in den Dezember.

 

Workshop Angebote

  1. Magic Book® Workshop I: Samstag 20. + Sonntag 21. November 2021, 10 – 18 Uhr
  2. Magic Book® Workshop II: Samstag 27. + Sonntag 28. November 2021, 10 – 18 Uhr
  3. Magic Book® Workshop III: Samstag 04. + Sonntag 05. Dezember 2021, 10 – 18 Uhr
  • Persönliche Beratungsstunden mit kreativen Impulsen auf Anfrage, Termine sind auch während der Woche möglich (Absprache auch vor Ort möglich)

Ort: Atelier 33, Zußdorfer Str. 33, 88271 Wilhelmsdorf

Anmeldung: Sandra Shuman, Ph D, 54 Atherton Street, Somerville, MA 02143, USA, mail: sandrashuman@gmail.com, mobil: +1(617)-312-2127
(Unter Berücksichtigung der aktuellen Corona Regelungen und nur mit Anmeldung.)

 

Jede Reise beginnt mit einem Traum

Gebärde: TRAUM

Anfang September 2021 startete ein Kunstprojekt der Malwerkstatt der Zieglerschen unterstützt von Aktion Mensch. Über einen Zeitraum von 2 Jahren schaffen Künstlerinnen und Künstler Möglichkeiten, dass Menschen durch Kunst in Kontakt treten und miteinander, vielleicht auf ungewohnte Art kommunizieren und sich durch ihre Werke gegenseitig inspirieren. Durch Kurse, Veranstaltungen und andere Aktionen gibt es Berührungspunkte und Gesprächsmöglichkeiten.

Das inklusive Kunstprojekt wird von Beschäftigten und Mitarbeitenden der NEULAND-Werkstatt der Zieglerschen in Wilhelmsdorf initiiert und organisiert. Neben der Zusammenarbeit unter verschiedenen Fragestellungen werden die Werke und Informationen als Newsletter regelmäßig der Öffentlichkeit vorgestellt. Demnächst mehr.

www.karinvolz-fotografie.de

Bernd Hörter im Café

Es ist bunt an den Wänden im Café Stäbler in Wilhelmsdorf Bernd Hörter stellt seine gewagten Farbkompositionen in dichten Ölkreidenflächen vor. Es ist ein reduziertes Zusammenspiel von farblichen Kontrasten, klaren Formen, Mengen und Verhältnissen. Ölkreiden dick schrubbend aufgetragen, bis die Schweißtropfen laufen und kein weißer Fleck mehr zu sehen ist. Der Hintergrund lebt durch die Struktur, die der Strich hinterlässt. Befindlichkeit wird durch Farbe
entäußert. Und manchmal kommt der Anlass eben aus dem Aquarium, vom Beobachten an der Straße oder aus dem Gedanken etwas zu vermissen oder ergänzen zu wollen … alles kann Farbe vertragen. Es scheint wie eine seltsame Befreiung der Farbe vom Motiv. Man fragt sich zwangsläufig, kann etwas Buntes gesteigert werden, kann es noch bunter werden?

Ausstellung ab 20. Juli 2021 zu den üblichen Öffnungszeiten des Cafés

Im Aquarium, 2004, Acryl, Ölkreiden

Kunstwerkwoche Sommer 2021

Ob die Frau, die an diesem Teich liegt die Zeit vergessen hat? 

Besondere Zeiten fordern Kompromisse und so wird die Kunstwerkwoche dieses Jahr ein bisschen anders werden.

Datum: Sonntag, 22. - Samstag, 28. August 2021
Anmeldungen ab jetzt unter 01522 761 3607 möglich!

Vor wenigen Stunden ist der Ort und die Unterkunft bestätigt wurden. Wir können kommen, das Samenkorn wächst ... hurra ein Anfang ist gemacht. WEIMAR wird es werden.

Wir waren bereits vor Ort, die Landschaft wurde gesichtet, Skulpturen betrachtet, ein Eis aus der hauseigenen Manufaktur gegessen und der Park mit vielen geheimnisvollen versteckten Ecken durchwandert.

Es ist ein Ort der 1271 das erste Mal als Rittergut erwähnt und 1917 von Dr. Otto Krebs erworben wurde. Er schuf einen Kunst Ort an dessen Wänden berühmte Werke von Renoir, Matisse, Picasso, Liebermann, Kokoschka, Nolde u.a. hingen und im Park Skulpturen von Rodin, Meunier u.a. standen. Heute gibt es nur noch Erinnerungen und Repliken davon, die meisten Originale sind in der Eremitage in Sankt Petersburg.

Unterkunft: 5 x Zweibettzimmer (auch als 3 Bettzimmer für die Gemeinschaftsmenschen nutzbar). Die Zimmer tragen Titel wie Frieda Kwast-Hodapp, Friedrich von Schiller oder Johann Wolfgang von Goethe u.a.

Thema: Das genaue Thema entsteht beim ersten Vortreffen, allerdings fielen mir dort zahlreiche neue alte oder alte neue Wege auf. Ein Thema? Es ist eine Werkwoche und so wird jeder täglich Zeit haben eigene Projekte rund um die Kunst und ihre Techniken zu entwickeln.

Auf großem Gelände sind historische und moderne Skulpturen. Verträumte Wege führen an Ruheplätze, wo sich Vergangenheit und Gegenwart sanft berühren. Wann immer es möglich ist, werden wir draußen arbeiten, ansonsten im Herrenhaus. Das Landgut liegt bei Weimar und ist auch mit dem Zug erreichbar.

Ort: Landgut Holzdorf, Otto-Krebs-Weg 5, 99428 Holzdorf/Weimar

Vortreffen: Samstag, 17. Juli 2021, 18:30 Uhr, Atelier in der Zußdorfer Str. 33, Wilhelmsdorf

Übrigens: In diesem Jahr ist auch die BUGA in dieser Gegend ... Erfurt - Weimar. Holzdorf zählt zu den Außenstandorten der Buga 2021

Tür auf Tür zu Tür auf

Erfreulicherweise kann das Atelier wieder öffnen

(Musik-, Kunst-, Jugendkunstschulen bis 10 Schüler*innen mit Hygienekonzept. Bedeutet Hygienemaßnahmen, außerdem gilt ... 3 Haushalte, maximal 10 Personen. Kinder der Haushalte bis einschließlich 13 Jahre sowie genesene und geimpfte Personen werden nicht mitgezählt. Dies gilt auch für private Feiern wie Hochzeiten, na dann ...)

MalerKids nach Anmeldung, Möglichkeiten wären:
Dienstag, 15.06., 14:30 - 16:30 Uhr
Donnerstag, 17.06., 14 - 16 Uhr oder 16 - 18 Uhr
Freitag, 18.06., 17 - 19 Uhr

Malertreff Erwachsene nach Anmeldung, Folgetermine machen wir dann beim Treffen oder am Telefon aus

Übung: AUF ZU AUF ZU AUF ZU

Hilde Stamminger

28.03. 2021 Allmählich wird die Übung sportlich. Lockerungen für  Musik-, Kunst-, Jugendkunstschulen bezogen auf kleine Gruppen wurden wieder eingeschränkt. Bitte aktuell nachlesen.
In der Hoffnung auf Türen, die sich öffnen und ein lang anhaltendes AUF ...

Renovierung im Atelier 33

19.03. 2021 Alles hat wieder einen Platz gefunden und sich einsortiert. Die ersten roten Pinselstriche hängen an der weißen Wand. Ahh, es wird wieder gearbeitet. Ja und laut aktueller (23.03.) Corona Regeln des Landes BW sind Lockerungen für Musik-, Kunst-, Jugendkunstschulen gegeben. Absprachen sind also möglich. Ich freue mich auf weitere Lockerungen und damit ganze Gruppen, ganze Offene Ateliertreffen, ochhh und bis dato ...

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08.03. 2021 Im Großen und Ganzen ist das Wesentliche geschaffen, der Boden liegt auf den Grundmauern, die Wände atmen und die Heizung wärmt das Gemüt. Nur der Anstrich der Fenster und das ständige Bersten der Scheiben erscheint mühsam, denn wieder ging eine zu Bruch.
Erst der Akt der Entleerung der Räume, dann das wundervolle Nichts zum Innehalten und ab jetzt wieder alles rückwärts, Regale aufbauen, Tische stellen, Farben auf die Bretter. Es wird werden.

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28.02. 2021 Der Boden wird erneuert, die Fugen sind geschlossen. Kater William beobachtet das Geschehen im Atelier. ... Und weiter mit den Fenstern und dem Streichen...

Gefundenes: Ein Riss, dann ... eine weitere Scheibe ging zu Bruch.

 


23.02. 2021 Licht ist es, klar ist es und die neuen Lampen hängen wie Leinwände von der Decke, es wird ein bisschen anders werden. Noch immer sind die Fenster in Arbeit, schleifen, pinseln, pinseln und nochmals pinseln. Die Arme werden länger und schwerer. Eine gute Seele klebte neue Fließen ums Waschbecken, eine andere brachte einen Sonnenscheinkuchen. Es wird werden.

Gefundenes: Ein Riss in der Scheibe, eine zersprungene Fließe, ein neuer alter Sessel fürs Atelier.


17.02. 2021 Nun denn die Türen und Rahmen zum zweiten Mal streichen. Es wird alles Farbige  zurückgeführt auf den Anfang eines Blattes Papier - Weiß.


16.02. 2021 Die Streicherei nimmt kein Ende

Gefundene Schätze: Rohre und Röhrchen im Boden, keiner weiß woher sie kamen, was ihre Bestimmung war und warum sie gerade mitten im Atelier enden mussten, so sei es. Außerdem ein schwarzer Rentenpfennig in einer Ritze, der nach Reinigung ein Kornehrensymbol mit der Jahreszahl 1923 enthält.  Willkommen Vergangenheit!

Per Post ein weißer Tulpenblumenstrauß,geforrren. Danke liebe Spenderin.
Per Post ein weißer Tulpenblumenstrauß,geforrren. Danke liebe Spenderin.
Rollokästen und wer hat bloß das Vorstreichen erfunden
Rollokästen und wer hat bloß das Vorstreichen erfunden
Ein Engelchen putzte meine Wasserstelle, unglaublich was sie im Untergrund fand ... ein Waschbecken

12.02. 2021 Der Silikatanstrich hängt auf dem Putz und trocknet vor sich hin. Es wird schon ziemlich weiß. Manchmal habe ich solch Gedanke wie ... der erste Farbspritzer kostet 50 € oder ein Abendessen oder wenigstens einen Kuchen. Nach dem Anstrich ist vor dem Streichen, also auf in die nächsten Tage.

Mineralfarbe
Mineralfarbe
Malerarbeiten am Freitag abgeschlossen und jetzt die Streicharbeiten
Da steht sie vor weißem Hintergrund
Da steht sie vor weißem Hintergrund

10.02. 2021 Es geht weiter ... der erste Heizkörper sitzt und die erste Wand ist verputzt und gestrichen. Der Boden wartet noch auf die Verwandlung. Sei geduldig, wir arbeiten uns von oben nach unten.

Gefundene Schätze neben reichlich Schmutz und Farbe, bisher:
- Zeitungen und ihre Verordnungen vom Montag, 15. Dezember 1919

 


05.02. 2021 Und manchmal tragen 90 Jahre Haus ein ziemliches Gewicht auf den Mauern und 17 Jahre Atelier viel Farbe auf dem Teppich.
Und manchmal in großen Wintern lösen sich die Geschichten von den Wänden und gehen die Spuren ihre eigenen Wege.

Das Atelier renoviert sich, nicht von allein und nicht ohne Mittel, dennoch mit mir.
Und manchmal sitze ich im befreiten leeren Raum und trinke einen Espresso. Wenn es dann ganz still ist, höre ich Eure Worte, die vielen Stimmen, die hier in den Wänden hängen und reden, kichern, jammern und glücklich sind.
Bis bald und in freudvoller Hoffnung auf Euch und die neuen guten Zeiten ... Silke

Auf der Suche nach der Kunst

Bauzaun Outdoor Ausstellung

Unter dem Arbeitstitel „Auf der Suche nach der Kunst“ ist es uns ein Anliegen, Menschen mit künstlerischen Lebensweisen und ihren Werken eine Plattform zu bieten. Wir treffen diese kunstschaffenden Menschen in ihrem Alltag und präsentieren ihre außergewöhnliche Art, Dinge um sich herum abzubilden, in Form zu bringen oder einer Bestimmung zu folgen. Die im Projekt vorgestellten Menschen leben, lernen oder arbeiten bei den Zieglerschen.
Die Entdeckungsreise Kunst beginnt mit der Bauzaun Outdoor Ausstellung. Wir starten am Wohnort der Kunstschaffenden in der Haslachmühle und in Wilhelmsdorf.
Nähere Informationen zur Outdoor Ausstellung: www.zieglersche.de
Die Zieglerschen, Neuland-Werkstätten, Malwerkstatt
Hoffmannstraße 19, 88271 Wilhelmsdorf, 07503 929 500

Fotoaufnahmen im Artikel: Karin Volz, RV


 

Karl Gindele
Karl Gindele
Mit Bildern im buch vertreten: Karl Gindele
Mit Bildern im buch vertreten: Karl Gindele
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Auf der Suche nach der Kunst: Karl Gindele

Menschen und ihre Art sich zu begegnen

Ein Bleistift winzig klein am Ende ein Rest Graphitmine. Karl Gindele kratzt über das Papier und schrubbt Absichten auf die blanken Flächen. Erst einen Mann, dann eine Frau, dazwischen eine Berührung, dazu eine Baustelle mit Kran. Das Haus auf dem Blatt baut er schon mal fertig und lächelt. Er ist ein Maler und Zeichner aus Leidenschaft. Seine Bilder sind durch Beobachtungen inspiriert. Menschen, wie sie sich berühren, wohin sie gehen, welche Häuser sie bauen. Innerhalb dieser wortlosen Körpersprache löst er einen kleinen Moment, hält die Geste aus und an und bindet sie im Bild fest. Fläche um Fläche, Schicht um Schicht, ständig zum Loslassen und zur Erneuerung durch die Farbwahl, die Strukturen des Pinsels oder den Umbau des Dargestellten bereit. Keine Größe ist ihm zu groß, kein Material, was er nicht im Gestalten verwenden könnte, mit Fingern, mit Pinseln, mit Stiften auf Papieren, in Büchern, auf Leinwänden und Hölzern. Nichts hält ihn ab, seine Weisheiten abzubilden und am Ende landet er doch da, wo er begonnen hat…dem Gedanken an Menschen und ihre Hintergründe.  Karl Gindele nimmt seit über 35 Jahren an Ausstellungen teil und erhielt zahlreiche Kunstpreise.

Karl Gindele ist Rentner und wurde 1941 geboren. Er lebt seit mehr als 60 Jahren in Wilhelmsdorf. In seiner Freizeit ist er in der Malwerkstatt der Zieglerschen künstlerisch tätig.


 

Heike Wussler
Heike Wussler
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Fensterzubau, Legosteine
Fensterzubau, Legosteine

Auf der Suche nach der Kunst: Heike Wussler

Die Magie der vergessenen Steine

Vor Jahren fand Heike Wussler einen roten Duplostein mitten in der Landschaft. Ein Kind hatte ihn wohl verloren. Es gefiel ihr und so begann die Begeisterung für farbige Steine. Sie verbringt viel Zeit beim Rundgang durch ihren Lebensort, die Haslachmühle. Mit hoher Präsenz behält sie ihren Lebensbereich im Blick. Da liegt ein Stein über den Zaun geworfen und da einer im Sandkasten. Sie läuft, steigt über Abgrenzungen und geht in Räume, mal sucht sie, mal findet sie und mal nimmt sie. Duplosteine verschwinden im richtigen Moment in den großen Seitentaschen ihrer Hose. Kommt der rechte Augenblick, auch nachts, verbaut sie die bunten Steine in ihrem Zimmer zu magischen riesenhaften Wänden mit abgestuften Anordnungen und Mustern. Wände, die zum Teil freischweben, die das Licht der Fenster wie Bleiglasfenster oder Gardinen verdecken oder ganze Mauern, die vor und übereinander wie gemalte Bilder den Raum neu ordnen. Nebenbei alle schwarzen Steine und Tiere gehören an die stets offene Tür und alle weißen an die Öffnungen der Schränke. So ist der Ort gut und so ist es ihrer. Ob dabei die unterschiedlichen Steine gebraucht oder neu sind, ist egal, für sie haben alle die gleiche Magie. Lassen sie doch mal einen fallen, vielleicht wird er gefunden und verbaut.

Heike Wussler wurde 1970 geboren. Sie lebt und arbeitet in der Haslachmühle.


 

Pascal Grenzer
Pascal Grenzer
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Auf der Suche nach der Kunst: Pascal Grenzer

Von den Dingen der Behausungen: Abstand halten!

Einbrechen Verboten   Alarmanlage   Sicherungskasten   Solarzelle   Lüftungsanlage   Fingerschutz   Feueralarm   Marderschutz   Kindersicherung   Katzentür   Gasflasche      Klimaanlage   Durchlüfter   Pistolenverbot   Einbruchsicherung   Türschloss   (Lieblingsworte)

Pascal Grenzer erschafft wie ein Bauleiter aus übrigen Materialien filigrane Abbilder von Häusern, Autos oder Wohnmobilen. Aus Geschenkpapier aller Art bunt, kitschig, fröhlich mit reichlich überzogenem Klebeband zur Sicherheit, aber durchsichtig und einem Kugelschreiber zur näheren Beschriftung erschafft er diese vielschichtigen Kunstobjekte. Schiebetüren bewegen sich, Katzenklappen wackeln, Dächer sind abnehmbar. Die Rampe am Sprinter für Rollstuhlfahrer ist ausziehbar und die Campingkochflaschen sind separat zum Herausnehmen, aber wie er sagt: „Achtung mit der Gasflasche!

Besonderen Wert legt Pascal Grenzer auf die Darstellung von Sicherheitstechnik zur Unfallverhütung, Kindersicherheit, zum Einbruch- und Brandschutz. Durch seine Vorliebe und Begeisterung für Räume und spezielle Sicherungstechnik wird der Betrachter umsichtig wachsam. „Achtung, die Tür schließt allein. Finger weg!“

Pascal Grenzer wurde 1998 geboren. Er besucht die Schule des SBBZ Haslachmühle und lebt dort im Internat. Er erhielt 2021 den Aktion-Kunst-Preis (2. Preis) der Aktion Kunst Stiftung und wurde ausgestellt.